Tschechien: Deutsche Touristen von Blitz getroffen – dramatischer Unfall bei WanderungVeröffentlicht am 6. Mai 2025 auf welt360.de

Am Samstagnachmittag, dem 3. Mai 2025, hat ein Blitzschlag nahe des Ortes Tisá im tschechischen Bezirk Ústí nad Labem zwei deutsche Touristen schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich gegen 16:30 Uhr, als ein plötzliches Gewitter aufgezogen war und das Ehepaar unter einem einzelnen Baum Schutz suchte. Dabei wurde die Frau direkt im Brustbereich getroffen, ihr Begleiter erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Gliedmaßen
Unfallhergang
- Ort und Zeit: In der Felsenstadt Tyssaer Wände bei Tisá, etwa 40 Kilometer südöstlich von Dresden, überraschte das Gewitter die Wanderer.
- Schutz unter Baum: Die beiden Deutschen suchten Schutz unter einem einsamen Baum – eine klassische, aber fatale Fehlentscheidung, da Bäume in freiem Gelände Blitze magisch anziehen.
- Blitzeinschlag: Augenzeugen berichten, dass der Blitz mit lautem Knall direkt in das Geäst einschlug und die Entladung über die Stämme in die Körper der Touristen leitete
Verletzungen und Rettung
- Schwere Verletzungen beim Mann: Der 62-jährige Begleiter klagte über starke Gesichtsschmerzen und Sehstörungen am rechten Auge. Notärzte diagnostizierten Verbrennungen am Kopf- und Brustbereich und wiesen ihn in ein Traumazentrum ein
- Mittelschwere Verletzungen bei der Frau: Die 58-jährige Ehefrau erlitt eine punktförmige Brandwunde durch das T-Shirt am Brustkorb. Sie wurde stabilisiert und ins nächstgelegene Krankenhaus transportiert. In der Kleidung waren charakteristische Brandlöcher zu erkennen
- Einsatzkräfte vor Ort: Bergwacht und Rettungsdienst arbeiteten eng zusammen, um die Verletzten zu versorgen und anschließend sicher ins Tal zu bringen. Beide Touristen sind laut Ärzten außer Lebensgefahr.
Wetterlage und Warnhinweise
Die Tschechische Hydrometeorologische Behörde (ČHMÚ) hatte für die Region Böhmische Schweiz eine Unwetterwarnung herausgegeben. Zwischen 14:00 und 18:00 Uhr waren starke Gewitter mit Hagel und stürmischen Böen vorhergesagt. In solchen Fällen raten Meteorologen, exponierte Wanderwege zu meiden und bei ersten Anzeichen von Donner nicht weiterzulaufen, sondern sofort feste Unterstände aufzusuchen
Experten-Tipps: So schützen Sie sich vor Blitzeinschlägen
- Gefahrenzone verlassen: Hören Sie Donner, sobald Sie den Blitz sehen (Donner folg etwa 3 Sekunden nach Blitz = 1 Kilometer Entfernung), verlassen Sie exponierte Hochflächen.
- Bäume meiden: Suchen Sie keinen Schutz unter Einzelbäumen oder Baumgruppen, sondern gehen Sie in eine Mulde oder ins Fahrzeug, wenn möglich.
- Tiefhaltung einnehmen: Ist kein Unterstand erreichbar, gehen Sie in die Hocke, Füße eng zusammen, Hände auf die Oberschenkel – so minimieren Sie den Körperschluss.
- Metallfallen meiden: Legen Sie Wanderstöcke, Rucksackgestelle oder andere Metallgegenstände ab, um Leitfähigkeiten zu reduzieren.
- Abstand halten: Mindestens drei Meter Abstand zu Begleitern halten, um Streuströme zu vermeiden.
Fazit
Dieser Vorfall in Tisá zeigt eindrücklich, wie schnell sich Wanderungen in lebensgefährliche Situationen verwandeln können. Selbst erfahrene Bergfreunde unterschätzen oft den tödlichen Impuls eines Blitzes und die Anziehungskraft einzelner Bäume. Informieren Sie sich vor jeder Tour über aktuelle Wetterwarnungen, vermeiden Sie exponierte Routen bei Gewittergefahr und merken Sie sich: Kein Baum ist ein sicherer Schutz!
Wir wünschen den Verletzten eine baldige Genesung und allen Wanderern sichere Touren.